
Die Betroffenheit über die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal war deutschlandweit groß. Eugen Heizmann, Stadtbrandtmeister der Stadt Sulz, erhielt Adressen von fünf direkt betroffenen Feuerwehrkameraden aus dem Kreis Ahrweiler, die durch das Unglück kein Dach mehr über dem Kopf hatten.
Beim Corona-Helferfest in der Holzhauser Panoramahalle Ende Juli starteten die Sulzer Feuerwehr, die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Gerd Hieber und Hans-Ulrich Händel, der Musikverein sowie die Holzhauser Ortsverwaltung spontan eine Spendenaktion für die fünf Feuerwehrfamilien in Rheinland-Pfalz. Innerhalb von sechs Wochen kamen durch rund 30 Spender 6165,50 Euro zusammen. Dieses Geld überreichten die Initiatoren in Form eines symbolischen Spendenschecks an Tobias Lussi, den Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Schuld.
Lussi war vüber eine Videokonferenz in den Bürgersaal zugeschaltet.„Es war eine Hochwasserkatastrophe, die ganz Deutschland erschüttert hat“, so Bürgermeister Gerd Hieber. „Auch hier in Sulz haben wir uns alle sehr betroffen gefühlt über das ungeheure Ausmaß. Deshalb waren wir sehr froh, dass sich eine sehr aktive Gruppe zusammengefunden hat, um einen Beitrag zur Behebung der Schäden zu leisten und Feuerwehrleu-te direkt zu unterstützen, deren Häuser ganz oder teilweise zerstört wurden. Hier geht die Hilfe an diejenigen, die sonst anderen Hilfe leisten.“
Tobias Lussi dankte für die Unterstützung aus Sulz a. N.: „Zum Glück hatten wir in der Gemeinde Schuld nur einen materiellen Verlust. Wir sind mehr als begeistert über die herzliche Unterstützung. Bald ist Weihnachten, und viele Feuerwehrkameraden werden in diesem Jahr nicht in ihrem Zuhause sein können. Ich selbst gehöre dazu. Es ist schön, Unterstützung von Menschen zu erhalten, die man gar nicht kennt. Man sieht, wie sehr Menschen auch über große Entfernungen hin zusammenstehen können. Das ist eine große Freude.“
„Eine tolle Truppe“ habe sich zusammengefunden, die einen Beitrag leisten wollte, um den Menschen im von der Katastrophe betroffenen Ort Schuld bei der Behebung der Schäden zu helfen, so Bürgermeister Hieber. Dass ausgerechnet Feuerwehrleute, die sonst bei Unglücken anderen helfen, jetzt selbst Hilfe benötigten, bezeichnete Hieber als „tragisch“.
Deshalb war es den Spendern aus Sulz ein Anliegen, eben jenen Betroffenen mit Geld zu helfen und zu wissen, dass die Spenden sicher ankommen. Lussi dankte den Sulzer Spendern für diese Großherzigkeit vielmals. Er sagte: „Ich bin begeistert von dieser herzlichen Unterstützung.“ Stadtbrandmeister Eugen Heizmann versicherte, das Geld aus Sulz werde auf ein Fördervereinskonto überwiesen. Tobias Lussi versprach, die 6165 Euro in vollem Umfang unbürokratisch an die fünf Feuerwehrfamilien in Schuld weiterzuleiten. Bürgermeister Hieber wünschte den Menschen in den betroffenen Gemeinden, den Mut nicht zu verlieren und hofft auf eine Besuchsmöglichkeit für ein persönliches Kennenlernen.