Regenerative Energie und Klimaschutz im Mittelpunkt
Nachhaltigkeit, Energiewende, Klimaschutz sind Themen, die auch in Sulz am Neckar die Bürgerschaft, den Gemeinderat und die Stadtverwaltung bewegen; kaum eine Sitzung, wo Punkte wie Energieversorgung, Energieeinsparung oder Umweltschutz nicht tangiert sind. Theorie ist das Eine, praktische Anschauung konkreter und greifbarer Lösungen in anderen Städten das Andere. Der Sulzer Gemeinderat und die Vertreter der Stadtverwaltung informierten sich in der Umgebung: Projekte in Rottenburg, Hechingen und Oberwolfach waren Ende September und im Oktober die Ziele zweier Informationsfahrten.
In Rottenburg-Schwalldorf stellte der Leiter der Stadtwerke Rottenburg, Martin Beer, das Projekt Kalte Nahwärme vor. In Schwalldorf werden zukünftig 27 Einfamilienhäuser CO2-frei durch Erdkollektoren und Wärmepumpen mit Wärme und bei Bedarf auch mit Kühle versorgt. Das Prinzip ist bestechend einfach: Dem Boden in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohngebiets wird über mit in der Erde verlegten und mit Wasser gefüllten Leitungen Wärme entzogen und mit Wärmepumpen konzentriert den einzelnen Gebäuden zugeführt. In Rottenburg ist es bereits das zweite Wohngebiet, das auf diese Art und Weise mit Wärmeenergie versorgt wird.
Jürgen Baumer, Klimaschutzmanager der Stadt Hechingen, hat eindrucksvoll das integriertes Energie- undKlimaschutzkonzept der Stadt Hechingen präsentiert und den Weg dorthin dargestellt. Mit einem großen Bündel aus zahlreichen einzelnen Maßnahmen hat sich die Stadt Hechingen unter anderem das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 treibhausgasneutral zu werden und bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen im Hechinger Stadtgebiet um mehr als die Hälfte zu reduzieren.
Das Baugebiet Killberg IV Hechingen und die geplante Energieversorgung wurden vom Leiter der Stadtwerke Hechingen Markus Friesenbichler vorgestellt. Das Gebiet, das nördlich der Hechinger Kernstadt entsteht, bietet Platz für mehr als 500 geplante Wohneinheiten sowie eine Kindertagestätte. Dieses Baugebiet soll möglichst vollständig mit erneuerbaren Energien, hier durch ein erd- und solargekoppeltes Wärmenetz, versorgt werden. Dafür wird auf der am Wohngebiet angrenzenden Erddeponie eine Solarthermieanlage mit Erdbeckenwärmespeicher mit einem Volumen von 18.000 Kubikmetern errichtet. Ein Projekt dieser Art ist bisher einzigartig in Deutschland.
Die geführte Besichtigung des Windparks Hohenlochen bei Oberwolfach, bei der auch Ortschaftsräte aus Bergfelden und Renfrizhausen dabei waren, rundete das umfangreiche Paket an Informationen ab. Themen wie Umweltbegleitung, Ausgleichsmaßnahmen, Zuwegung, Wiederaufforstung und kommunale Beteiligungsmöglichkeiten konnten konkret Vorort aufgezeigt und diskutiert werden.