Historie der Stadt Sulz am Neckar
Sulz kann in seiner Geschichte weit bis in die vorchristliche Zeit zurück blicken. Erste sichtbare Zeichen sind die aus der Keltenzeit stammenden Grabhügel und eine Viereckschanze, welche sich westlich der Stadt befinden. Die Römerzeit von Sulz-Kastell und Kastelldorf (Vicus) - kann in dem Museum "Römerkeller", welches sich im Stadtteil "Kastell" befindet, angesehen werden. Ein weiteres historisches Denkmal ist die Burgruine Albeck aus der Zeit der Grafen von Sulz und der Geroldsecker. Aus der Zeit der Saline ist noch die Steinerne Waldhornbrücke zu sehen, welche für die Sole-Deichel (Rohrleitung) erbaut wurde.
600 000 vor Chr. - Eiszeitliche Geröllablagerungen auf dem Gähnenden Stein
5300 Jahre vor Chr. - Jungsteinzeit
Jungsteinzeitliche Funde (Bandkeramik) aus dem Neolithikum. Lesen Sie weitere Informationen auf der Holzhauser Homepage.
500 vor Chr. bis um Christi Geburt - Die Zeit der Kelten
Keltische Viereckschanze und Grabhügel aus der La-Tene-Zeit ( etwa 500 - um Chr. Geburt ) in Sulz, im Stadtwald "Glockenturm". Weitere keltische Funde in Sulz, Glatttal und Dürrenmettstetten.
Quelle: Die Kelten in Baden-Württemberg 1981
Aus dem Grabungsbericht in Fundberichte aus Schwaben 1935:
1891 Grabhügel aufgedeckt. Vierräderiger Wage. Durchmesser der hinteren Räder 80 cm, der vordere 40 - 75 cm. Reifen 2,2 - 2,4 cm breit. Alle 5-6 cm ist in den Reifen ein 4 : 10 mm großes Längsgerichtetes Nagelloch, in dem bis 9 cm lange Nägel stecken. Die dicken Köpfe sind 5 - 6,5 cm lang und bilden so eine Verdoppelung des Reifens. Nabe mit glattem dünnen Bronzeblech überzogen, auch die äußeren Ringe. Verzierung durch einige schmale Wülste und Längsrillen. Die zwei Längsnähte durch einen Zierstreifen gedeckt und durch eiserne Nägel mit 12 mm großen, mit Bronzeblech überzogenen Kugelköpfen auf dem teilweise erhaltenen Holz befestigt. Nabenlänge 42 cm, Dicke 13 cm.
74 n. Chr. - Die Römer in Sulz
Die Römer bauten auf der Höhe südlich des jetzigen Stadtkerns ein Kastell. Das Kastell wurde jedoch schon bald wieder aufgegeben. Eine keltorömische Zivilsiedlung (vicus) schließt sich an.
Lesen Sie weitere Informationen hier:
Römerkeller, Römerkastell, Römervicus, Römerstraße Neckar-Alb-Aare
nach 260 nach Chr. - Alamanische Gräberfunde
Alamannische Gräberfunde an den Rändern der Stadt Sulz sowie in Glatt und Sigmarswangen.
nach dem 6. Jahrhundert - Fränkische Siedlung
Fränkische Siedlung auf "Altheim" und "Auf der Stadt"
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Bergfelder Homepage.
790 n. Chr. - "Sulza villa puplici" - Erste urkundliche Erwähnung von Sulz
Bei dieser Urkunde handelt es sich um eine Schenkungsurkunde, in der ein gewisser Cozbert oder „Cozperti de Priari“ dem Kloster Sankt Gallen seinen Besitz in Priorberg vermacht. Urkunde (PDF-Dokument, 473,24 KB, 28.10.2015)
910 nach Chr. - Graf Alwig von Sulz erstmals erwähnt
Hier finden Sie den Stammbaum der Grafen von Sulz.
1064 nach Chr. - Kaiser Heinrich gestattet das Salzsieden in Sulz
Das Schicksal der Saline zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte der Stadtgeschichte.
Zur Geschichte der Saline finden Sie hier Informationen:
Historie 1 (JPEG-Bilddatei, 488,51 KB, 02.07.2015), Historie 2 (JPEG-Bilddatei, 408,04 KB, 02.07.2015), Historie 3 (JPEG-Bilddatei, 435,33 KB, 02.07.2015)
1095 - Graf Alwick II. von Sulz stiftet Kloster Alpirsbach
Graf Alwig (I.) von Sulz stiftet 1095, zusammen mit Adalbert von Zollern und Ruotmann von Hausen (Neckarhausen), das Kloster Alpirsbach.
1270 - Die Herren von Geroldseck
Die Herrschaft der Grafen ging an die Herren von Geroldseck über, die die Burg Albeck südwestlich der Stadt errichteten. Von einer Vorgängerburg der Grafen von Sulz ist nicht erhalten.
1284 - Sulz erhält das Stadtrecht
Sulz erhält das Stadtrecht von König Rudolf von Habsburg auf Betreiben der Geroldsecker.
Festvortrag (PDF-Dokument, 113,39 KB, 07.05.2014) zur 725. Jubiläum der Sulzer Stadtgründung am 26.10.2009 (Dr. Casimir Bumiller)
15. Jahrhundert - Geroldsecker Fehde
Während der Geroldseckschen Fehde, unter der die Bürger der Stadt viel zu leiden hatten, gelang es den aufstrebenden Württemberger Grafen, den Geroldseckern die Burg Albeck und die Stadt mit der Saline schrittweise abzuringen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Chronologie (PDF-Dokument, 6,02 KB, 02.07.2015) zur Burgruine Albeck.
1473 - Sulz wird württembergisch
Sulz ist ganz in württembergischer Hand und bleibt für Jahrhunderte die einzige Saline des Landes.
Ab 1483 - Sulz: Sitz des württembergischen Obervogtes
War Sulz auch Sitz des württembergischen Obervogts am Schwarzwald und damit ein Verwaltungszentrum.
1484 - Flößerei auf dem oberen Neckar
Weitere Informationen: www.kulturundheimatverein-sulz.de
1534 - Reformation in Sulz
Reformation in Sulz: Aufsatz zu diesem Thema im Bezug auf Württemberg, Stadt Sulz und die umliegenden Teilorte.
Weitere Informationen: www.sulz-holzhausen.de
1542 - Friedhof bei der Siechenkapelle
Friedhof außerhalb der Stadtmauer.
Weitere Informationen zu den Epitaphen: www.kulturundheimatverein-sulz.de
1581 - Großbrand wütet in Sulz
112 Wohngebäude und Scheunen fielen in Schutt und Asche.
1618 bis 1648 - 30-jähriger Krieg
Während des Dreißigjährigen Kriegs wechseln sich die Besatzungen von schwedischen, bayerischen und weimarschen Truppen auf der Albeck ab. Auch der berühmte Verteidiger des Hohentwiel, Kommandant Konrad Widerholt, bemächtigt sich 1641 der Burg.
1626 - Hexenverfolgung
Teufelspakt Hexenglaube und Hexenverfolgung am Oberen Neckar.
Weitere Informationen: Aufsatz: "Teufelspakt, Hexenglaube und Hexenverfolgung am oberen Neckar"
(PDF-Dokument, 62,76 KB, 07.05.2014)
1688 - Zerstörung der Burg Albeck
Mit dem Pfälzer Erbfolgekrieg von 1688 kommt das Ende der Albeck als Wehr- und Festungsanlage. Die Franzosen nehmen die Burg ein und zerstören sie durch Feuer und Sprengungen.
1794 - Großbrand zerstört die Stadt
Sulz brannte, wie schon einmal 1581, innerhalb der Stadtmauern bis auf wenige Häuser und die spätgotische Stadtkirche vollständig ab. Anschließend wurde Sulz nach einem einheitlichen Plan wieder aufgebaut, der dem Stadtkern noch heute sein charakteristisches Gepräge gibt.
1803 - Saline
Als die viel ergiebigeren Salzwerke am Kocher württembergisch wurden, verlor Sulz seinen bisherigen hohen wirtschaftlichen Rang als Salzstadt. Versuche, durch Verbesserung der Salzabbaumethoden, durch Abbau von Hallerde und durch Ausbau eines Solbads wieder eine größere Bedeutung zu gewinnen, brachten auf die Dauer nicht den gewünschten Erfolg.
1816 - 1817 Jahr ohne Sommer - Hungerjahre in Sulz und Holzhausen
1848 - Sulzer Petition
Sulzer Petition (PDF-Dokument, 76,41 KB, 07.05.2014) vom 06. März 1848 an den Ausschuß der Stände
1867 - Eisenbahn in Sulz
Eröffnung der Bahnstrecke Horb - Sulz - Talhausen (1865 - 1867 Bau des Eisenbahntunnels in Sulz).
1899 - Letztes Floß auf dem Neckar geht von Sulz ab
Weitere Informationen: www.kulturundheimatverein-sulz.de
1914 - 1918 I. Weltkrieg: Chronik der Ausstellung im Archiv Holzhausen
Informationen
1923 Inflation 1923: Schwere Zeiten in Holzhausen
1924 - Das Ende der Saline
Die Saline Sulz stellt den Betrieb ein. Ein neues Wohngebiet entsteht auf dem Wöhrd.
1935 Erschließung der Siedlung mit Wohnhäusern - heute Schillerhöhe
Die ersten Siedlungshäuser entstehen an der Kniesteige und auf der Gänshalde.
1938 - Oberamt / Kreis Sulz wird aufgelöst
Der Kreis Sulz wird aufgelöst und wird Teil des Kreises Horb.
1950 - 1960 Sprengkammern in der Zeit des "Kalten Krieges"
1951 bis 1953 - Erste Neckarkorrektion
Die erste Neckarkorrektion befreit die Sulzer Stadtmitte von der Hochwassergefahr.
Der Stadtteil "Breite" entsteht für Wohnen und Schulen.
1954 Bau der Umgehungsstraße B14
Sulz wurde vom Durchgangsverkehr befreit durch den Bau der Umgehungsstraße von der Oberndorfer Straße bis zur Freudenstädter Straße (Stoppstelle).
1955 - 1956 - Zweite Neckarkorrektion
Die Korrektion neckarabwärts brachte neues hochwasserfreies Industriegelände.
1955 - 1959 - Neue Schul- und Sportstätten
Es konnten im neu geschaffenen Wohngebiet Breite nun auch Schul- und Sportstätten geschaffen und eingeweiht werden: 1955 - Sportstätte Albeck-Stadion, 1957 - Volksschulgebäude, 1959 - Turnhalle (Neckarhalle), 1959 - Kreisberufschule
1963 - 1993 Bundeswehr in Sulz
Die Buntweberei Sulz, gegründet 1897, stellt ihren Betrieb ein. Die Bundeswehr übernimmt das Fabrikgelände. Aufstellung des LwParkRgt1/Ast Sulz a.N. (1968 in Luftwaffenmaterial-Depot 14 umbenannt.)
1971 - Wohnen und Gewerbe auf Kastell
Das neue Wohn- und Gewerbegebiet Kastell in Sulz-Süd wird erschlossen und bebaut.
1972 bis 1975 - Gemeindereform
Eingemeindung von Bergfelden, Dürrenmettstetten, Fischingen, Glatt, Hopfau, Holzhausen, Mühlheim, Renfrizhausen und Sigmarswangen.
1973 - Kreisreform
Durch die Kreisreform im Jahre 1973 wurde Sulz mit seinen Stadtteilen ein Unterzentrum im Landkreis Rottweil und gehört seither zum Regierungsbezirk Freiburg.
1993 - Ende der Bundeswehr in Sulz
Auflösung des Bundeswehr-Depots in Sulz. Die Stadt Sulz erwirbt das Gelände (10 ha) "Neckarwiesen".
2003 bis 2007 - Neckarwiesen
Das Wohn- / Gewerbegebiet "Neckarwiesen" entsteht. 2003 - Neukauf-Markt in den Neckarwiesen. 2004 - Einweihung der neuen Neckarbrücke und Umgehungsstraße. 2007 - Einweihung der Wohnbauflächen in den Neckarwiesen.
2010 - Neue Stadthalle
Einweihung der neuen Stadthalle (Backsteinbau) im ehemaligen BWS-Spinnerei-Gebäude.
Weitere historische Daten der Stadt Sulz im Detail
Diese ausführliche Chronik gibt einen großen Überlick über Ereignisse in der Gesamtstadt Sulz. Der Schwerpunkt liegt in den vergangenen Jahrzehnten.
Weitere Informationen finden Sie in der Chronik der Stadt Sulz am Neckar (PDF-Dokument, 126,36 KB, 23.07.2015)